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Mit Rückhalt zum Erfolg: Die Bedeutung des Netzwerks für Führungskräfte

Resilienz, also Widerstandsfähigkeit, ist eine Schlüsseleigenschaft, die erfolgreiche Führungskräfte von anderen unterscheidet. Die Fähigkeit, sich rasch von Herausforderungen zu erholen, mit Ungewissheit umzugehen und eine positive Einstellung zu bewahren, ist für eine wirksame Führung unerlässlich.

Ein wichtiges, aber oft vernachlässigtes Instrument zur Stärkung der Resilienz ist es, jemanden um Unterstützung zu bitten. In diesem Blogartikel geht es um die Verbindung mit dem eigenen Netzwerk für den Aufbau von Resilienz, insbesondere für Führungskräfte. Indem sie die Unterstützung ihres Netzwerk nutzen, können Führungskräfte lernen, besser mit Hindernissen und widrigen Umständen umzugehen und ihre Teams mit Stärke und Zuversicht zu führen. Der Schwerpunkt liegt hier auf dem eigenen beruflichen Netzwerk. Selbstverständlich kann es auch von Vorteil sein, andere Ressourcen in Betracht zu ziehen. Wenn die Betreuung von Kindern oder älteren Menschen, familiäre Pflichten und Hausarbeit ebenfalls eine Rolle spielen, wird es umso wichtiger, Unterstützung anzunehmen, wenn nötig.

 

Die Kraft der Verbundenheit in schwierigen Zeiten

Widrige Umstände sind ein unvermeidlicher Bestandteil jeder Führungsaufgabe.

Ob es darum geht, eine Krise zu bewältigen, mit Konflikten umzugehen oder eine erdrückende Arbeitslast zu bewältigen – Entscheidungsträger*innen stehen vor zahlreichen Herausforderungen, die ihr Wohlbefinden und ihre Effektivität beeinträchtigen können. In solchen Zeiten wird das eigene Netzwerk zu einer unschätzbaren Quelle der Unterstützung. Durch den Kontakt mit anderen und den Austausch von Erfahrungen können Manager neue Perspektiven, Einsichten und Bewältigungsstrategien gewinnen.

 

Stärkung der emotionalen Resilienz durch soziale Unterstützung:

Emotionale Resilienz ist die Fähigkeit, sich an Stress und Widrigkeiten anzupassen und dabei das psychische Wohlbefinden zu bewahren. Es ist eine wesentliche Eigenschaft für Entscheidungsträger*innen, die auch in schwierigen Situationen mit Klarheit und Besonnenheit führen müssen. Die soziale Unterstützung aus dem eigenen Netzwerk spielt eine entscheidende Rolle bei der Stärkung der emotionalen Resilienz.

Indem sie sich vertrauenswürdigen Personen im Freundeskreis, Kolleg*innen oder Mentoren anvertrauen, können Führungskräfte ihre Gefühle und Emotionen offen ausdrücken. So verringert sich die Last, die sie möglicherweise alleine tragen. Unterstützende Gespräche können Validierung, Empathie und Verständnis bieten. Emotionale Stabilität wird so gefördert. Es ermöglicht ihnen, Schwierigkeiten mit neuem Elan zu begegnen.

 

Perspektivenwechsel:

Entscheidungsträger*innen stehen oft vor komplexen Problemen, die kreative Lösungen erfordern. Indem sie ihr Netzwerk nutzen, können Führungskräfte auf verschiedene Perspektiven und Fachkenntnisse zugreifen. Kolleg*innen und Mentoren bieten einen Schatz an Wissen und Erfahrungen, der von unschätzbarem Wert sein kann, wenn es darum geht, unerforschtes Terrain zu navigieren.

Die Teilnahme an Diskussionen mit ihrem Netzwerk ermöglicht es den Führungskräften, Erkenntnisse zu gewinnen, die sie sonst vielleicht nicht in Betracht gezogen hätten. Dieser mehrdimensionale Problemlösungsansatz kann zu innovativeren Lösungen und einem verstärkten Gefühl der Selbstbefähigung führen.

 

Förderung von Wachstum durch Feedback und Beratung:

Führungskräfte sind ständig bestrebt, sich zu verbessern und zu wachsen. Das Einholen von Feedback und Ratschlägen aus ihrem Netzwerk ist ein wichtiger Schritt in dieser persönlichen Entwicklungsreise. Konstruktives Feedback wirft oft Licht auf blinde Flecken und verbesserungswürdige Bereiche. So wird einem zu Selbstreflexion verholfen.

Darüber hinaus kann die Anerkennung ihrer Leistungen und Bemühungen ein willkommener Schub des Selbstvertrauens sein. Diese positive Bestärkung ermöglicht es den Führungskräften, Herausforderungen mit Entschlossenheit und Selbstvertrauen anzugehen.

 

Förderung einer unterstützenden Organisationskultur:

Wenn wir unser Netzwerk offen um Unterstützung bitten, gehen wir mit gutem Beispiel voran und fördern eine Kultur der Offenheit, des Vertrauens und der gegenseitigen Unterstützung innerhalb der Organisation.

Indem Führungskräfte Verletzlichkeit zeigen und Hilfe annehmen können, ermutigen sie ihre Teammitglieder, dasselbe zu tun. Durch die Förderung einer Kultur, in der es als Stärke und nicht als Schwäche angesehen wird, um Unterstützung zu bitten, können Entscheidungstragende ein Arbeitsumfeld kultivieren, das widerstandsfähig und kooperativ ist und Herausforderungen gemeinsam meistert.

 

Wie baut man ein unterstützendes Netzwerk auf?

Knüpfen Sie Kontakte mit Kolleg*innen: Fördern Sie Beziehungen zu anderen Führungskräften oder Kolleg*innen innerhalb der Organisation. Sie verstehen die Herausforderungen der Rolle und können Einblicke und Unterstützung aus einer nachvollziehbaren Perspektive bieten.

Suchen Sie Rat bei Mentoren: Wenden Sie sich an erfahrene Mentoren oder Senior Leaders, die wertvolle Ratschläge geben und ihre eigenen Erfahrungen bei der Bewältigung von Hindernissen teilen können.

Engagieren Sie sich in Branchennetzwerken: Nehmen Sie an branchenspezifischen Veranstaltungen, Konferenzen oder Online-Foren teil, um sich mit Gleichgesinnten aus anderen Organisationen auszutauschen. Diese Netzwerke bieten vielfältige Perspektiven und ein breites Spektrum an Einblicken.

Nutzen Sie die HR und Employee Assistance Programs (EAPs):

Manager können sich an die Personalabteilung wenden, um Konfliktlösung, Stressmanagement-Ressourcen und Möglichkeiten zur beruflichen Entwicklung zu erhalten.

Employee Assistance Programs (EAPs): Viele Organisationen bieten EAPs an, die vertrauliche Beratung und Unterstützung für Mitarbeitende und Manager bieten, wenn sie vor persönlichen oder arbeitsbezogenen Herausforderungen stehen.

Melden Sie sich für Leadership-Kurse an: Nehmen Sie an Leadership-Entwicklungsprogrammen oder Workshops teil, die sich auf den Aufbau von Resilienz, emotionaler Intelligenz und effektiven Kommunikationsfähigkeiten konzentrieren.

Executive Coaching: Ziehen Sie ein Führungskräfte-Coaching in Erwägung, um persönliche Unterstützung bei der Bewältigung spezifischer Herausforderungen und der Verbesserung von Führungskompetenzen zu erhalten.

Peer-Support-Gruppen gründen oder beitreten: Manager können Gruppen mit anderen Führungskräften gründen oder ihnen beitreten, um gemeinsame Herausforderungen zu diskutieren, Strategien auszutauschen und sich gegenseitig zu ermutigen.

Accountability Partner: Arbeiten Sie mit Kolleg*innen zusammen, denen Sie vertrauen. Nehmen Sie sich gegenseitig in die Verantwortung. So unterstützen Sie einander bei persönlichem und beruflichem Wachstum.

 

Fazit

In der schnelllebigen und oft unvorhersehbaren Welt des Managements ist Resilienz ein Eckpfeiler effektiver Führung. Manager sind oft bestrebt, mit Stärke und Entschlossenheit zu führen. Dabei ist es äußerst hilfreich, sich zusätzliche Kraft aus dem eigenen Netzwerk zu holen um mehr Resilienz aufzubauen.

Indem sie ihr Netzwerk um Unterstützung bitten, gewinnen Manager frische Perspektiven, emotionale Stärke und vielfältige Erkenntnisse für die Problemlösung. Das Einholen von Feedback und Ratschlägen stärkt sie in ihrem Wachstum und ihrer Entwicklung. Innerhalb der Organisation wird so eine Kultur der Offenheit und Unterstützung gefördert.

In schwierigen Zeiten wird das Netzwerk von Führungskräften zu einer Quelle des Beistands, der Bestätigung und des Verständnisses. Es erinnert einen daran, dass man seinen Weg nicht alleine bestreiten muss. Durch die Kraft der Verbindung können Manager ihre Fähigkeit stärken, Herausforderungen zu bewältigen und auch unter Druck mit Anmut zu führen. Sie werden zu inspirierenden Vorbildern für ihre Teams.

Letztendlich ist das Zulassen von Unterstützung durch das eigene Netzwerks ein kraftvoller und unverzichtbarer Schritt auf dem Weg zu einer widerstandsfähigen und wirkungsvollen Führungspersönlichkeit.

 

Studien:

Soziale Unterstützung und Resilienz:

Eine Metaanalyse, die 2007 in der Zeitschrift „Journal of Personality and Social Psychology“ veröffentlicht wurde, untersuchte die Beziehung zwischen sozialer Unterstützung und Resilienz in verschiedenen Bevölkerungsgruppen. Die Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass Personen mit höherem Maß an sozialer Unterstützung eine größere Resilienz gegenüber Stress und Widrigkeiten zeigten. (Quelle: Ozbay, F., Johnson, D. C., Dimoulas, E., Morgan III, C. A., Charney, D., & Southwick, S., Journal of Personality and Social Psychology, 88(5), 827-843. doi: 10.1037/0022-3514.88.5.827)

 

Employee Assistance Programs (EAPs):

Eine Metaanalyse, die 2015 in der Zeitschrift „Journal of Occupational Health Psychology“ veröffentlicht wurde, untersuchte die Wirksamkeit von EAPs bei der Stressreduktion und der Verbesserung der Produktivität. Die Analyse kam zu dem Schluss, dass EAPs wirksam bei der Stressreduktion und der Verbesserung der Leistungsfähigkeit von Mitarbeitenden sind und zu besseren arbeitsbezogenen Ergebnissen führen. (Quelle: McPherson, T. L., Manchester, K. J., & Nunes, A. P., Journal of Occupational Health Psychology, 20(3), 261-276. doi: 10.1037/a0038567)

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